Sonntag, 16. September 2012

Riestern lohnt nicht?!


Wie funktioniert die Riester-Rente im Groben:

Quelle: Michael Serve
Da jede Medaille zwei Seiten hat, stellt der Staat natürlich Bedingungen. Eine förderunschädliche Verfügung ist erst ab dem 62. Lebensjahr möglich. Dazu darf man ein Drittel des Kapitals sofort entnehmen und den Rest als lebenslange Rente. Eine Ausnahme ist die vorzeitige Entnahmemöglichkeit für den Erwerb einer selbstgenutzten Immobilie.

Immer wieder hört man Vorwürfe über die Rentabilität von Riesterverträgen.
Wir kennen Integral und Logarithmen, aber leider scheinbar keine Renditeberechnung. Ich möchte hiermit kurz auf zwei Schmährufe eingehen:

Sparbuch ist besser?

Ein 30-Jähriger bekommt mit Endalter 62 bei einer monatlichen Besparung von 100 Euro am Ende der Laufzeit bei 2% Durchschnittszins: 53.647 Euro. Eingezahlt hat er insgesamt 38.000 Euro.

Würde er stattdessen die 100 Euro beispielsweise in eine „DWS-Riesterrente Premium“ investieren, dann hätte er bei 4% Durchschnittsertrag ein Vermögen von 76.822 Euro. Gebühren und staatliche Zulage von 154 Euro jährlich wurden berücksichtigt. Für alle die das für übertrieben halten: der Langfristertrag lag bisher über 6%! Weiterhin sind die eingezahlten Beiträge Ihrer Riester garantiert.


Man muss 100 Jahre alt werden, damit es sich lohnt?

Würde man jetzt 30% mit 62 sofort entnehmen und den Rest als Rente, dann wäre man nach 75 Monaten im Plus. Also mit dem 68. Lebensjahr.
Sollte ich das nicht erleben, dann geht das Kapital an meine Erben. Im schlimmsten Fall werden die geflossenen Zulagen wieder abgezogen. In meinem Beispiel 4.928 Euro.
Wenn Sie das nicht für rentabel halten, wie steht es dann um normale Rentenversicherungen, die Sie als lebenslange Rente nutzen. Wann sind sie da im Plus?


Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht aus lauter Angst vorm Tod, Selbstmord machen. Hören Sie nicht auf die ganzen Miesmacher. Wer seinen Lebensstandard im Alter aufrecht erhalten möchte und eine lebenslange Rente sucht, für den lohnt in der Regel eine Riester.

Mehr dazu auch unter dem link (Artikel vom Handelsblatt).

Denn eine RiesterRente ist wie eine normale Rentenversicherung, nur eben staatlich gefördert. Normale Rentenversicherungen haben zwar einen geringeren Kostenanteil. Aber dafür gibt es keine Zulagen. Selbst wenn diese Zulagen von den Kosten komplett verschlungen werden, dann lege ich mein Geld immer noch 1:1 an. Was ist daran bitte schlecht? Wichtig ist nur, dass ich eine höhere Rendite bekomme, als bei einer Geldanlage ohne Kosten, wie dem Sparbuch.

Langfristig entscheidet der Ertrag mehr, als die Kosten:


Quelle: AM-Leben

Fazit: Sehr viel entscheidender für die Rentabilität eines Sparvertrages ist ein innovatives Kapitalanlage-Management als dessen Kostenstruktur!

Ein Investor fragt nicht, was es kostet, 
sondern ausschließlich nach dem, was es bringt.

Die "DWS-RiesterRente Premium" hat übrigens nur 5,5% Kosten, also unwesentlich mehr, als ein normaler, ungeförderter Aktienfondssparplan (diese haben in der Regel 5% Ausgabeaufschlag). 

Der Einfachheit halber, habe ich die steuerliche Betrachtung außer Acht gelassen. Sonst müsste ich in der Ansparphase beim Sparbuch die Kapitalertragssteuer und in der Bezugsphase der Riester den individuellen Steuersatz abziehen. Gleichzeitig aber auch den Steuervorteil in der Ansparphase der Riester mit einrechnen.



Wer jetzt noch Zweifel haben sollte, kann mich auch gerne nach der Studio zur Rentabilität von Professor Doktor Ruß von der Universität Ulm fragen.

Herzlichst Euer Michael Serve

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