Donnerstag, 23. Mai 2013

Geldschmelze durch Finanzrepression 2.0


Um einmal die Staatsschulden der Euro-Länder plastisch darzustellen:
Würde man diese Schulden in 500€-Scheinen hochkant (wie im Geldbeutel) aneinander reihen (12 Scheine entsprechen übrigens 1mm) so ergibt sich eine Strecke von 1.872 KM. Um diese Strecke abzufahren, bist Du über die Autobahn von Berlin bis nach Madrid unterwegs:

Quelle: Allianz Global Investors

Hast Du Dich schon mal gefragt, wie der Staat seine immensen Schulden abbaut?
Und warum er dabei aktuell so entspannt ist?

Aus der Geschichte kann man lernen:

Quelle: Allianz Global Investors

Wie Du siehst, hatten die U.S.A. am Ende des zweiten Weltkrieges 122% Verschuldungsgrad gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Wie konnte es bis 1982 auf einen Wert unter 40% fallen? Sie entschuldeten sich ohne Währungsreform oder einem anderen worst-case-Szenario, wie es manche "Propheten" heute voraussagen. Nicht der Staat hat damals die Zeche bezahlt, sondern die Sparer.  Im Jahr 2012 betrug die Staatsverschuldung der USA rund 106,5 Prozent des BIP. Also sogar ein geringer Grad als damals.

Weitere Infos zu dieser Finanzrepression auch in meinem Artikel vom 21.03.2012: http://mehrvomgeld.blogspot.de/2012/03/kennen-sie-den-begriff-finanzrepression.html

Was tust Du eigentlich gegen die kalte Enteignung, die gerade stattfindet?
Wenn Du nicht aufpasst, dann schmilzt Dein Geld sprichwörtlich weg, wie Butter in der Sonne.

Die Leitzinssenkungen der EZB  werden für uns Anleger zum LEID-Zins.
Staatsanleihen boten einst eine risikolose Rendite. Heute stellen sie meist nur ein renditeloses Risiko dar:

Quelle: Allianz Global Investors
Die klassische Sicherheit ist eine Illusion. Wir sollten aus den vergangenen Krisen lernen und für künftige Krisen vorsorgen.
Sicherheit muss also neu definiert werden!

Stand: Mai 2013
Im gegenwärtigen Marktumfeld ist es wichtiger denn je, intelligent und vorausschauend mit seinem Geld umzugehen.
Denn Dein Anlageerfolg entscheidet darüber, ob Du schneller auskömmlich leben kannst, oder ob Dir irgendwann das Geld ausgeht und Du mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hast.

Quelle: Bundesbank
Die privaten Sparer gehören definitiv zu den Verlierern der aktuellen Niedrigzinspolitik. Das zweite Jahr in Folge liegen der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Umlaufrendite unter der Inflationsrate (siehe Tabelle). Zudem sind Zinseinnahmen über den Sparer-Pauschbetrag  steuerpflichtig und schmälern zusätzlich die Realrendite. Eine Trendwende ist leider nicht zu erwarten, da die EZB an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten will. Wir sollten davon auszugehen, dass diese „Kalte Enteignung“ der Sparer keine Momentaufnahme ist, sondern länger andauern und sich wohl verschärfen wird. 

Die Lösung dieses Dilemmas ist einfach, erfordert allerdings ein Umdenken. Viele sehen es leider noch als Wahl zwischen Pest (mickrige Zinsen) und Cholera (Risiken mancher Kapitalanlagen). Wie sagen die Franzosen treffend: Man kann kein Omelett haben, ohne die Eier zu zerschlagen.

Wie schon immer, entscheidet die richtige Strategie durch eine sinnvolle Streuung. Ich nutze hier nicht irgendeine Portfoliotheorie, sondern lehne mich an die Anlageklassen großer Stiftungen an, die beachtliche 2-Stellige Renditen erwirtschaften. 
  • Hartwährungen wie NOK
  • Substanzwerte
  • Immobilien (es fällt nicht gleich der Putz von den Wänden, wenn der Euro wackelt)
  • Immobilienaktien
  • Rohstoffe, Edelmetalle und Rohstoffaktien
  • Dividendentitel der Emerging Markets
  • Venture Capital und private Equity (mit äußerster Vorsicht)
  • Unternehmensanleihen
  • Fonds in Zukunftsmärkte (Wasser) und Infrastruktur
  • Absolut-Return-Fonds
  •  Floaters
Natürlich alles in einer festen prozentualen Verteilung, um sich nicht vom kurzfristigen Marktgeschehen leiten zu lassen. Da nichts vorhersehbar ist, ist meine Strategie langfristig ausgelegt! Durch eine Streuung in scheinbar brisante Anlageformen ergibt sich ein deutlich höhere Sicherheit. Das ist auch mathematisch beweisbar.
Denn an erster Stelle steht immer das Hauptziel: Kapital erhalten. Nichts ist schwieriger und deprimierender, als ein Minus wieder reinzuwirtschaften. Als zweites folgt das Ziel einen hohen reellen Ertrag erwirtschaften. Denn nur ein Gesamtertrag oberhalb der Inflation macht wohlhabender.

Hier mal ein (leider etwas älteres) Beispiel über die unterschiedliche Vermögensverteilung von Superreichen, Reichen und der Masse:
Wusstest Du, dass Sondervermögen und dazu zählen unter anderem Investmentfonds, von den Enteignungen in Zypern vollkommen unberührt waren?
Und das Beispiel Zypern hat auch gezeigt, dass Einlagen bei der Bank Schulden sind, die die Bank bei uns hat. Wir sind dann also Gläubiger. Und wie wir alle wissen, können Schuldner ausfallen.

Fazit: lerne aus den Ereignissen und der Historie, aber lass Dich nicht verrückt machen und vor allem nicht über den Tisch ziehen. Nimm Dir lieber ein Beispiel an den großen Investoren. Keiner von denen legt alles in Edelmetalle an oder packt das Geld unter die Matratze.

Herzlichst Euer Michael Serve



1 Kommentar:

  1. Ergänzend dazu möchte ich den Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flassbeck aus einem Interview mit n-tv zitieren (veröffentlicht am 05.07.2013).
    Auf die Frage "Ist die hohe Staatsverschuldung denn kein Problem?" antwortete er: "Weltweit liegt die Staatsverschuldung bei etwa 80 Prozent vom laufenden Einkommen eines Jahres. Jeder normale Mensch, der ein Haus gekauft hat, hat einen Schuldenstand von etwa 150 bis 250 Prozent seines Jahreseinkommens. Wo ist das Problem, wenn die Staaten Schulden in Höhe von 80 Prozent des Einkommens haben? Das ist kein Problem, denn wir besitzen auch ein riesiges Vermögen und nur mit dem kann man sinnvoll vergleichen."

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