Montag, 21. April 2014

Machen Sie nicht den Ziegenbock zum Gärtner

Immer wieder werde ich in meiner Arbeit konfrontiert, dass unser Geldsystem zusammenbrechen wird und man 'flüchten' soll in bessere Alternativen. Ich habe dazu auch schon in älteren Artikeln bereits Stellung bezogen (siehe hier)

Angst und Gier sind schlechte Ratgeber. Hören Sie blind auf solche selbsternannten 'Propheten', machen Sie den Bock zum Gärtner. Die meisten Prophezeiungen (gute oder schlechte) lagen daneben. 


Geben Sie sich keiner Illusion hin: 100% Sicherheit gibt es im Leben nicht.



These 1 --- Unser Geldsystem beinhaltet aufgrund des Zinseszinses den Zerfall bereits in sich. 

Dies wird untermauert am Beispiel des JosephspfennigHätte Joseph für seinen Sohn Jesus einen Pfennig zu 5% Zinsen bis heute über 2.000 Jahre angelegt, dann kommt eine utopische Summe im Wert von 150 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold heraus. 

Dieser Vergleich hinkt, weil die Inflation den Wert im selben Verhältnis vernichtet hätte. Denn die Inflationsrate ist nichts anderes als ein negativer Zinseszins. Die Definition des Duden stützt diese Behauptung: "Prozentsatz, der die Entwertung einer Währung durch Inflation angibt".

Es könnte also unendlich so weiter gehen. Was aber nicht bedeuten soll, dass ich es persönlich für gut heiße. 


These 2 --- Staatsverschuldung (Überschuldung), Dollarverfall und damit verbundene bevorstehende Währungsreformen.

Am Ende des zweiten Weltkrieges hatten die USA eine Verschuldung von 116 % ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP). Obwohl neue Schulden dazu kamen, lag die Verschuldung 10 Jahre später bei (nur) 66% des BIP. Und dies bei einer mäßigen Inflationsrate. Erreicht wurde dies durch niedrige Zinsen während der Finanzrepression, die wir auch jetzt gerade wieder erleben.

Wie viele Währungsreformen gab es in den Staaten? KEINE.

Da Ausgaben des einen, die Einnahmen eines Anderen sind, sind Schulden zunächst auch nicht problematisch für ein System. Im Gegenteil, denn mehr Schulden = mehr Konsum = mehr Einkommen für Andere = mehr Wohlstand. Siehe dazu den Beitrag von Ray Dalio "how the economic machine works".
Und zudem hast Du die Wahl, keine Schulden zu machen!


These 3 --- Gold ist eine sichere Anlage.

Gegenbeispiel: 1933 hat die USA unter Androhung von Gefängnisstrafe per Gesetz die Bürger verpflichtet, Goldbesitz in Staatspapiere zu tauschen. Dem sogenannten Goldverbot

Klar sind Edelmetalle eine bewährte und gute Anlage. Aber nur als Beimischung von circa 5 bis 10 Prozent Ihres Vermögens. Schauen Sie sich dazu auch die Vermögensstrukturen Wohlhabender an.

Jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Gold dient dem Inflationsausgleich, aber NICHT dem Wertzuwachs. Mit einer Unze Gold konnten Sie sich im alten Rom ordentlich einkleiden. Und mit einer Unze können Sie sich heute ordentlich einkleiden. Nicht mehr und nicht weniger.


Kann man überhaupt die Vergangenheit 1:1 auf die Zukunft übertragen? 
Wir sehen immer wieder, dass Paradigmen, die gestern noch als unumstößlich galten, heute nicht mehr relevant sind. Man sollte demnach nie aus der Vergangenheit die Zukunft ableiten. Wir können aus der Vergangenheit lernen, aber nicht zwangsläufig ihre Gesetzmäßigkeiten auf die Zukunft übertragen. 

Unser Liquiditäts - und Vermögensmanagement beinhaltet auch einen Krisenplan. Aber eben nicht in Form eines Atomschutzbunkers. Ein guter Berater empfiehlt eine Vermögensstruktur, die möglichst in jedem denkbaren Szenario ihren Wert behält.

Herzlichst Euer Michael Serve
der Cash-Experte

2 Kommentare:

  1. Anbei die aktuellen Zahlen, die belegen, das genug Geld zur Verfügung stehen würde:
    2013 hat jeder Deutsche im Durchschnitt 8.000 Euro Steuern bezahlt. Das macht rund 620 Milliarden Euro Einnahmen für den Staatshaushalt. Davon zahlt die BRD 33 Milliarden Euro für seine Staatsschulden.

    AntwortenLöschen
  2. im Übrigen kenne ich wenige Sparer, die aus Angst gehandelt haben und als Gewinner aus einer Krise hervorgegangen sind.

    AntwortenLöschen